Vorhersage für 2022: 29,3 Milliarden für die EU durch Online-Glücksspiel


In Europa hat sich das Online-Glücksspiel mittlerweile zu einem beliebten Hobby gemausert. Egal, ob Sport-Wetten oder spannende Spieleabende im Online-Casino, diese Art der Freizeitgestaltung wird immer beliebter. Und solange Spieler- und Jugendschutz gegeben sind und die Spieler nicht ihr gesamtes Vermögen verzocken spricht ja auch nichts dagegen. Zudem verdienen die EU-Länder auch noch an den Einsätzen der Kunden mit.

Wirft man einen Blick auf die letzten zehn Jahre der Glücksspielbranche, stellt man schnell fest, dass diese so stark gewachsen ist, wie kaum ein anderer Unternehmenssektor. Laut Expertenmeinung ist mit dem Wachstum auch noch lange nicht Schluss. Sie sagen einen weiteren Anstieg voraus, der sich auch positiv auf die Steuereinnahmen der EU auswirken wird. Um uns selbst ein Bild zu den aktuellen Prognosen zu machen, richten wir unseren Fokus auf die Zahlen und Auswertungen von iGamingBusiness.

Welche Umsatzsteigerung ist bis zum Jahr 2022 zu erwarten?
Zunächst einmal wollen wir auf das Jahr 2018 zurückblicken. Damals wurden im Bereich Online-Glücksspiel 2,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Damit gemeint ist iGaming, also quasi alle Spiele, die online gespielt werden und bei denen Echtgeld eingesetzt wird. Es gibt Prognosen, die behaupten, dass diese Umsätze bis zum Jahr 2022 auf 29,3 Milliarden Euro ansteigen sollen. Dabei handelt es sich um ein Wachstum von sage und schreibe 30 Prozent. Es gibt wohl einige Branchen, die von einer solchen Steigerung nur träumen können. Auch für 2020 ist bereits ein Zuwachs eingeplant.


Um noch einmal auf das Jahr 2018 zurückzukommen: 23,2 Prozent der kompletten Einnahmen aus Glücksspielen in allen EU-Staaten entfielen auf das Internet-Gaming. Das sind 49,2 Prozent des globalen Glücksspielmarktes.

Um dies zu verdeutlichen, vergleichen wir das mit den landbasierten Casinos in der Europäischen Union. Hier kam die European Gaming and Betting Association (EGBA) auf 73,5 Milliarden Euro Einnahmen. Allerdings ist nicht ganz klar, wie stark diese Zahl von im Graubereich agierenden Online-Unternehmen beeinflusst wird. Die EGBA hat jedoch schon eine konkrete Prognose für das Jahr 2020, nämlich 25,7 Milliarden Euro Umsatz. Für 2021 wird mit 27,4 Milliarden und für 2022 mit 29,3 Milliarden Euro gerechnet.

Sportwetten als beliebtestes Online-Glücksspiel
Mit einem Marktanteil von 42,5 Prozent liegen die Sportwetten ganz vorne. Auf Platz zwei stehen die Casinos mit samt ihren Spielautomaten mit 32,4 Prozent. Danach folgen Lotto (12,6 Prozent), Poker (5 Prozent), Bingo (4,3 Prozent) und schließlich Geschicklichkeitsspiele (3,2 Prozent).

Die Online-Glücksspiel-Statistiken aus dem Jahr 2018
2018 spielten 31,5 Millionen Menschen Online-Glücksspiele und setzten Wetten in Höhe von 31,6 Milliarden. Dabei wurden Transaktionen von 320 Millionen vorgenommen. Das sind für einen Zeitraum von 12 Monaten durchaus beeindruckende Zahlen. Diese Zahlen beziehen sich auf ganz Europa. Damals wurden noch 57 Prozent der Einsätze am Desktop-PC getätigt und 43 Prozent von Mobilgeräten aus. Die EGBA erwartet, dass sich dies bis zum Jahr 2021 umdrehen wird und dann das Spielen über mobile Geräte in Führung gehen wird.

Am meisten gespielt wird in Großbritannien. Ganze 34,2 Prozent der Einnahmen kommen von dort. Damit ist der Vorsprung zu den anderen Ländern sehr groß. Mit 11,1 Prozent folgt dann Deutschland. Als nächstes kommen Frankreich (8,8 Prozent), Italien (8,1 Prozent) und Schweden (5,2 Prozent).
Auch das Sport-Sponsoring ist hier interessant. Die Anbieter zahlten 86 Millionen Euro an ihre Partner, z. B. Vereine, Ligen und Verbände. Die Buchmacher investierten 132 Millionen Euro, um die Steaming-Rechte zu bekommen. Für 20 Ländern wurden 121 Online-Glücksspiel-Lizenzen ausgestellt. Außerdem wurden 52 Lizenzen überprüft und 23 Geldwäsche-Prüfungen vorgenommen.
Interessant ist auch, dass im iGaming-Bereich 32.000 Personen einen Job finden.

Bald ein einheitlicher Rechtsrahmen für europäische Glücksspiel-Anbieter?
Speziell beim Online-Glücksspiel gibt es kaum Schranken innerhalb Europas. Es ist kein Problem von Deutschland aus einen Online-Anbieter aus Großbritannien zu nutzen. Mittlerweile ist ein standardisierter europäischer Rechtsrahmen im Gespräch. Dieser umfasst Regeln für das Online-Glücksspiel, die dann für ganz Europa gelten würden.

Zusätzlich sollen auch im iGaming-Sektor Einsparungen von bis zu sechs Milliarden Euro für Verbraucher und Unternehmen erzielt werden. Ein fester gesetzlicher Rahmen wäre sicherlich eine gute Idee, vor allem wenn man bedenkt, dass es mit dem Wachstum noch eine ganze Zeit lang weiter gehen wird. So ist es auch sicher interessant immer wieder einen Blick auf die Aktienkurse von Glücksspiel-Unternehmen zu werfen, besonders auf die derjenigen Casinos, die Fuß in Amerika fassen möchten.

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